Das Thema „Geländeaufbau“ stand im Mittelpunkt der Tagesveranstaltung anlässlich des Ball der Vielseitigkeit in Sudermühlen. 250 Interessierte, vom Amateur bis zum Spitzensportler verfolgten die Vorträge von Rüdiger Schwarz und Christopher Bartle und beteiligten sich aktiv an der anschließenden Diskussionsrunde.
Geländeaufbau – Was gibt uns Sicherheit?
Zu diesem Thema konnte Rüdiger Schwarz, Bundesjugendtrainer und internationaler Geländeaufbauer für Kursdesigner und auch Reiter interessantes Wissen darbieten. „Der Sicherheitsanspruch im Geländeaufbau ist komplex“ begann Schwarz seinen Vortrag. Ein Grobkonzept vorab sei unerlässlich, Faktoren wie geeignete Linienführung für die ersten Sprünge, um die Pferde in gange zu bringen als auch ein gutes Ende mit Sprüngen die Herz und Mut verlangten, damit sie nicht zu nachlässig geritten werden, sei genauso wichtig wie die gute Überlegung der Fragestellungen in der Mitte des Kurses.
In einem CIC*** werden 6-7, maximal 8 Fragestellungen (Kombinationen/ Hinderniskomplexe) abverlangt, in kleineren Prüfungen reduziert sich das deutlich von 3-4 Fragestellungen in CIC* bis zu 2 max 3 Abfragen in A-Prüfungen. Die Bedeutung der Platzierung der Füllsprünge würde häufig vom Parcoursaufbauer unterschätzt. Sie haben aber eine wichtige „Motivationsfunktion“, je anspruchsvoller der vorangegangene Komplex, je größer die Aufgabe des Füllsprunges und die dazugehörige Streckenauswahl „die Pferde müssen wieder zum Galoppieren kommen, maximale Maße des jeweiligen Levels verwenden und einen guten Rhythmus ermöglichen“ betonte Schwarz.
Weiter ging es mit der Thematik „Fuß“. Ein Sprung kann auch ohne Fuß gut zu reiten sein. Platzierung und Linienführung sind hier entscheidende Faktoren und fordern viel Feingefühl vom Geländaufbauer. Hecken sollten immer mindestens 30cm breit sein, da die Erfahrung gezeigt hat, dass die Pferde einen besseren Sprung zeigen. Die Pferde lernen zudem, dass dunkle Hecken „strammer“ sind als grüne Hecken, bei denen die Pferde auch einmal durchwischen können. Hier sollte keine Irritation für die Pferde geschaffen werden. Schwarz gab weitere wichtige Erfahrungen weiter, wie z.B. dass Häuser möglichst nicht diagonal hintereinander platziert werden sollten. Runde Profile der Sprünge, sofern die Rundungen nicht übertrieben werden, verringern zudem die Verletzungsgefahr. Ein wichtiger Aspekt ist zudem die Dekoration der Hindernisse: Eine gute Möglichkeit, die der Aufbauer nutzen sollte um die Pferde „vom Holz“ zu bekommen, da sie helfen dem Pferd ein korrektes „Raumgefühl“ zu geben. Mit diesen und vielen weitere Tipps hat Rüdiger Schwarz einen guten Beitrag zum Besseren Geländeaufbau präsentiert wünscht sich, dass auch insbesondere Aufbauer aus kleinen Prüfungen konzeptionell vorgehen und Fortbildungen zum Geländeaufbau nutzen.